Warum vegan?
Mein Weg zu einer rein pflanzlichen Ernährung
Teil 1: ethische Gründe
Ich bekomme oftmals die Frage gestellt, seit wann und wieso ich mich eigentlich vegan ernähre.
Deswegen möchte ich euch hier von meinem Weg zum Veganismus erzählen.
Vegan leben bedeutet allerdings für mich viel mehr als nur auf tierische Lebensmittel zu verzichten.
Ich verzichte beispielsweise auch auf Kleidungsstücke, Taschen etc., die aus tierischen Bestandteilen wie Leder, Wolle, Seide, Daunen etc. bestehen.
Das war allerdings ein langer Prozess, von dem ich gerne in einem anderen Blogpost berichte, denn ich war früher unter anderem ein großer Fan von Luxustaschen, die natürlich teilweise auch aus Leder bestehen und ich frage mich abgesehen davon heute oftmals, wieso mir diese Art von Statussymbol so wichtig war. Aber das ist ein anderes Thema.
Wie kam ich also zur veganen Ernährung?
Zunächst einmal war es so, dass ich schon als Kind kein großer Fleisch Fan war.
Ich bestellte mir schon damals lieber den vegetarischen Döner und bekam zudem nach wenigen Bissen von Fleisch bereits einen Ekel.
Sogar die so beliebte Bolognese Soße war nicht so mein Ding. Ich stand schon immer eher auf die fleischlose Tomatensoße.
Daher hielt sich mein Fleischkonsum schon immer in Grenzen.
Als ich dann von zu Hause auszog, stand Fleisch kaum auf meinem Essensplan, da ich mir meistens vegetarisch kochte und nur ab und zu auf Familienfesten, auswärts etc. Fleisch aß. Dennoch machte ich mir nie groß Gedanken um das Thema Fleisch, denn für mich war es, wie für die meisten Menschen, „normal“ ohne Hintergedanken Fleisch zu essen.
Irgendwann begann ich mich dann mit dem Thema Massentierhaltung auseinanderzusetzen. Das war im Jahre 2014. Ich habe mir massenweise Artikel zu dem Thema durchgelesen, schaute Dokus hierzu an und konnte es nicht fassen, wie unbewusst auch ich teilweise mit dem Thema Fleisch umging.
Denn wie kann es sein, dass wir ein Schnitzel auf dem Teller liegen haben und uns einfach nicht bewusst ist, dass es sich dabei um ein totes Tier handelt, ein Lebewesen wie du und ich…
Wenn man dann bedenkt, dass massenweise Fleisch auch einfach in den Müll fliegt, wird einem komplett übel.
Ich habe mich damals gefragt: Wie kann ich mich als Tierfreund bezeichnen, meine beiden Katzen behandeln als wären es Kinder aber mir dann beispielsweise einen Rindfleisch-Burger reinhauen?
Für mich ein totaler Widerspruch.
Denn Tiere – sind Tiere. Auch Schweine oder Rinder haben Gefühle und wollen ihr Leben leben und nicht auf einem Schlachthof enden…
Der ethische Aspekt war somit der ausschlaggebende Punkt für mich das Fleisch für immer aus meinem Leben zu streichen!
So verging einige Zeit bis ich dann begann mich auch mit dem Thema Veganismus zu beschäftigen.
Ok, Fleisch ließ ich schon einige Jahre weg. Aber wie siehts eigentlich mit den Milchprodukten aus?
Ich dachte damals auch immer, dass für die Produktion von Milchprodukten keine Tiere leiden müssen.
Von wegen!
Dass Milchkühe nur Milch geben, weil sie dauerhaft trächtig gehalten werden und ihnen ihre Kälbchen dann unmittelbar nach der Geburt entrissen werden und zu Kalbfleisch verarbeitet werden, war mir auch nicht bewusst!
Außerdem werden Milchkühe, die nicht mehr so „produktiv“ sind einfach aussortiert und geschlachtet und landen dann in Form eines Fast Food Burgers auf unserem Teller…
Wie grausam sind wir Menschen eigentlich?
Oder wusstet ihr, dass die männlichen Geschwister der Legehennen direkt nach dem sie geschlüpft sind geschreddert werden, weil sie ja zu „nichts zu gebrauchen“ sind.
Das wird in den Medien meistens nicht gezeigt.
Oder wusstet ihr, dass Hühner eigentlich 10 – 15 Jahre alt werden können, Legehennen aber so leistungsorientiert gezüchtet werden, dass sie nach 18 Monaten keine Lebensenergie mehr haben?
Ich fing wirklich an mich zu fragen, wieso um Himmels Willen ich diese Industrie so viele Jahre unterstützt habe…
Interessant ist übrigens, wie das Umfeld plötzlich reagiert.
Auf einmal essen angeblich alle, mit denen man sich über das Thema Massentierhaltung unterhält, nur noch „Bio-Fleisch“ vom Bauernhof nebenan.
Dass das Fleisch beim Italiener um die Ecke mit Sicherheit nicht von einem Demeter Hof kommt, vergessen sie dann meistens.
Abgesehen davon, wollen auch Schweine, die auf einem Biohof leben, nicht als Schnitzel enden.
Aber zu diesem Thema möchte ich ebenso gerne einen eigenen Beitrag verfassen.
Denn auch hierzu und im Allgemeinen zu den „Vegan-Gegnern“, die plötzlich im eigenen Umfeld auftauchen, gibt es viel zu erzählen!
Ich beschloss also dann im Jahre 2017 meine Ernährung komplett auf vegan umzustellen und auch Milchprodukte konsequent aus meiner Ernährung zu streichen.
Ich habe allerdings schon einige Jahre beispielsweise auf „Kuhmilch“ verzichtet und sie durch Pflanzenmilch ersetzt oder auch oftmals statt „normalem“ Joghurt die Sojaalternative gewählt.
Das Einzige, was ich bis dato noch länger konsumiert habe, war Käse.
Das fiel mir bei der Umstellung tatsächlich am schwersten.
Ansonsten war die Umstellung für mich gut machbar, da ich nicht von heute auf morgen alles umgestellt habe, sondern nach und nach immer mehr Produkte ersetzt habe.
Und das kann ich auch jedem raten, der seine Ernährung auf vegan umstellen will.
Von jetzt auf gleich komplett umzustellen, geht meistens nach hinten los!
Es war auch bei mir ein Prozess, der sich über viele Jahre hingezogen hat.
Und es ist bis heute die beste Entscheidung gewesen, die ich damals treffen konnte!
Noch nie habe ich mich besser und wohler in meinem Körper gefühlt!
Da ich euch heute über meine ethischen Beweggründe der Ernährungsumstellung erzählt habe, wird es weitere Teile geben, in denen ich euch über die gesundheitlichen und umwelttechnischen Aspekte erzähle, die für mich ebenso eine große und wichtige Rolle bei der Umstellung auf eine vegane Ernährung gespielt haben.
Kurze Info am Rande: Ich verurteile keine Menschen, die sich mischköstlich ernähren. Meine Familie (außer mein Mann und meine Tochter) isst zum Großteil auch Fleisch.
Ich finde es dennoch wichtig, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzt und wenn möglich etwas bewusster damit umgeht. Statt dem täglichen Wurstbrot, der Bolognesesoße zum Mittag und dem Schnitzel am Abend den Fleischkonsum beispielsweise auf 1 – 2 Mahlzeiten in der Woche beschränkt.
Damit wäre den Tieren, der Umwelt und unserer Gesundheit schon sehr geholfen!
Du möchtest mehr über meinen veganen Alltag erfahren?
Dann folge mir gerne auf Instagram! Ich freue mich auf dich!